Liebe Mitchristeninnen und Mitchristen,

ich gehe neue Wege und suche neue Orte auf, um mit Menschen Gott zu loben und zu preisen. Das sind für mich ganz neue Erfahrungen, sie sind voller Wahrhaftigkeit und geben mir viel Lebensfreude.

Das Friedensgebet in der Osternacht haben wir mit mehr als 100 Menschen in einem wunderschönen Raum im Factory Hotel gefeiert. Die Gemeinschaft war tiefsinnig, wohltuend und erfüllend. Ich konnte Gedanken zum Osterfest aussprechen und Impulse zum Frieden geben. Ich war ‚in meinem Element‘ und spürte in mir eine tiefe Freude und Dankbarkeit. Musizieren ist meine große Leidenschaft. Umso mehr habe ich mich gefreut, dass wir wieder einen keinen Chor gebildet und mehrstimmige Lieder gesungen haben.

Gute und geeignete Räume mit Ausstrahlung spielen für jede Gottesdienst-Gestaltung eine große Rolle. Heinz Scheiper, ein guter Freund, hat den Raum der Osternacht spirituell wahrgenommen und seine Wahrnehmung beeindruckend formuliert. Mögen seine Impulse und meine Predigtgedanken Sie berühren und Ihnen die Freude des Glaubens schenken.

Euer / Ihr

Thomas Laufmöller

„Als ich noch vor dem offiziellen Beginn dieses Friedensgottesdienstes auf meinem Stuhl in diesem Raum saß, die Kerzen (wenn auch elektrisch) brannten und die Dämmerung einsetzte, gingen mir so verschiedene Gedanken durch den Kopf. Diese Wand vor mir, aus freigelegten alten Ziegelsteinen, im Verband gemauert, an manchen Stellen ausgebessert, auch gerissen und beschädigt, erschien mir wie eine Metapher. In den Ziegelsteinen, im Verband gemauert, sah ich plötzlich die Gemeinde. Menschen, die etwas verbindet, die im Verbund auch diversen Einflüssen widerstehen.

Der Mörtel, teils sehr alt, bröckelig, teils auch jünger und frischer, aber auch ausgebessert,

könnte der gemeinsame Glaube an Gott sein. Die Mauersteine, keiner wie der andere, zeigen unterschiedliche Farbnuancen, die Oberflächen sind verwittert, teils abgeschlagen, beschädigt und gereinigt, dennoch ist jeder Stein der Mauer anders. Kein Stein ist wie der andere, aber dennoch bilden all diese unterschiedlichen Steine ein Ganzes und immer noch Intaktes.

Sind wir in unserer Gemeinschaft nicht genau so? Jeder von uns hat seine ganz individuelle Seite, der eine hat eine feine, glatte persönliche Oberfläche ohne große Schrammen und Macken, der andere zeigt deutliche Spuren des oft unerbittlichen Lebens und der Erfahrungen, die ihn im Laufe der Zeit prägten.

Es erinnerte mich auch an gebrochene Menschen, die den Riss nicht überwanden und an solche, die mit frischem Mörtel wieder kraftschlüssig geheilt wurden. Mauerbögen zeichneten sich ab, welche wohl ehemalige Öffnungen überbrückten. Hier wurden Löcher in der Wand geschlossen, durch neue Steine und neue Leute. Der Mauerbogen steht auch für die überbrückende Tragkraft des Ganzen über dem Nichts der Öffnung, wie eine Gruppe Menschen, die mit ihrer ganzen Kraft dem Zusammenbruch des Ganzen entgegenwirken. Durch das Zumauern der Öffnung wurde das Ganze geschlossen, die Aufgabe des Mauerbogens wurde beendet, gleichwohl bestand der Mauerbogen in seiner Zusammensetzung und seinem Halt auch weiter, nun als Teil des Ganzen ohne zusätzliche Aufgabe.

In dieser großen Wandfläche waren zudem drei weiße Felder zu sehen. Links oben ein sehr großes Feld, rechts ein kleineres rundes Feld und mittig unten ein vom Boden aufstehendes Feld. Alle drei Felder Teil des Ganzen, glatt verputzt und weiß gestrichen, ohne Schäden und ohne Verschleiß. Der glatte weiß gestrichene Putz ließ keinen Durchblick zu. Es ist nicht sichtbar, was sich dahinter verbirgt. Ich sah darin die drei Einheiten Gottes. Das große dominierende Feld wie Gottvater, das runde Feld, nahezu schwebend im oberen Bereich der Wand, erschien mir wie der Heilige Geist und das mittig angeordnete untere Feld stellte ich mir als Christus, Gottes Sohn vor, der als Jesus auf unsere Erde kam und auf unserem Boden gestanden und gelebt hat. Eingebettet sind diese Felder in der Mauer der Menschen, oder die Menschheit umgibt die Dreifaltigkeit Gottes.

Diese Gedanken, waren für mich der passende Zugang zu der dann folgenden schönen Agape-Feier.“

Heinz Scheiper

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