Es liegt auch an uns, wie wir in die Nacht gehen. Ich kann mich, bevor ich zu Bett gehe, noch an den Computer setzen und E-Mails beantworten, strittige Themen hervorholen, traurige und beklemmende Nachrichten aufnehmen und vieles mehr. Die Wahrscheinlichkeit, dass ich aufgewühlt zu Bett gehe, ist groß und der Schlaf lässt auf sich warten.
Natürlich gibt es für jeden Menschen schlaflose Nächte, das gehört zum menschlichen Leben. Es gibt auch kein sorgenfreies Leben. Eigene Fragen, die nicht oder vorerst nicht gelöst werden können, halten uns wach. Auch die Probleme anderer Menschen, besonders derer, deren Seele auf unserer liegt, bewirken, dass wir uns hin und her wälzen und nicht einschlafen können. Wir leben eben nicht isoliert von anderen Menschen. Empathie zeigen und vorleben ist lebensnotwendig und macht uns menschlicher.
Was können wir tun, um ruhiger in die Nacht zu gehen?
Wenn es das Wetter zulässt, setze ich mich eine Zeit – vielleicht 20 Minuten – auf meine Terrasse und lasse den Tag noch einmal an mir vorüberziehen. Manchmal bete ich aus meinem Psalmbuch, ein anderes Mal lese ich ein Gedicht, z.B. von Rainer Maria Rilke oder ich höre mir ein Hörbuch an, z.B. Sofies Welt. Immer gehört zum Schluss die Stille dazu. Ich lege alles beiseite, schaue gen Himmel und bitte Gott um eine ruhige Nacht. Sodann verabschiede ich mich vom Tag und lege mich zur Ruhe und bete oder singe:
Diesen Tag, Herr, leg ich zurück in deine Hände, denn du gabst ihn mir.
Du, Herr, bist ja, der Zeiten Ursprung und ihr Ende, ich vertraue dir.
Schon seit längerer Zeit berührt mich auch ein Lied von den Wise Guys mit dem Titel:
„Am Ende des Tages“. Darin fand ich wunderbare Gedanken, die das Einschlafen erleichtern.
Am Ende des Tages, wenn die Nacht beginnt
Denkst du an die Menschen
Die dir wichtig sind
Lehnst dich zurück, machst die Augen zu
Wen siehst du?
Sich an Menschen zu erinnern, die uns am Tag gutgetan haben, das erfüllt die Seele mit Freude und Dankbarkeit. Das gibt eine innere Ruhe. Mit Ruhe im Herzen lässt sich einfach besser schlafen. Versuchen Sie sich doch mal an diese Menschen zu erinnern, sie namentlich auszusprechen und beobachten Sie sich selbst, wie sie innerlich reagieren, vielleicht sogar dankbar werden. Diese guten, liebevollen Menschen gehen zu Herzen, sie sind wie eine Schatztruhe, sie geben dir ein gutes Gefühl, wenn du wahrnimmst, dass sie dich lieben und schätzen. Lass sie nah an dich heran und schlafe mit ihnen ein. Das ist eine Liebe, die dich umhüllt, wie eine warme Decke.
Ich wünsche eine geruhsame Nacht.